Politik ist eine Herausforderung. Es bedarf starker Persönlichkeiten, die wichtige Ämter vertreten und sich Ihrer Verantwortung bewusst sind, um zukunftsorientierte Veränderungen zu bewirken. Politik wurde erschaffen, um Interessen von Gruppen zu vertreten und um für ein bestmögliches, gesellschaftliches Leben durch effektive Entscheidungen zu sorgen.
Oft wird diskutiert, wie die Meinungen von vielen Menschen vertreten werden können. Wie kann man Individualität und die Meinung der Masse miteinander vereinbaren? Wie kann man vor allem einen Zustand herbeiführen, der für alle Menschen in einer Stadt, in einem Land oder gar auf der ganzen Welt Chancen auf ein erfülltes und zufriedenes Leben bietet?
In den letzten Tagen konnten wir wieder erleben, wie Politik, die eigentlich Menschen zusammenbringen sollte, genau diese aber voneinander entfernt hat.
Brexit – Die Entscheidung aus der Europäischen Union auszusteigen, betrifft besonders die jungen Menschen und die nachfolgende Generation. Aber dieser Ausstieg wurde nach dem Mehrheitsprinzip entschieden. Dabei wurde die Individualität bzw. die Frage, wer sich hinter der Mehrheit und der Minderheit verbirgt nicht bedacht. Gewiss ist das Mehrheitsprinzip in der Politik eine der sinnvollsten Entscheidungsmethoden, aber man kann nicht davon ausgehen, dass die Mehrheit auch immer Recht hat.
Doch was soll die alternative Lösung sein?
Es gibt keine allgemeingültige Antwort, aber man sollte auch nach politischen Entscheidungen reflektieren, ob und wie die Konsequenzen tragbar sind. Im Fall vom Brexit werden viele junge Menschen besonders in Großbritanien Nachteile erfahren.
Dennoch bin ich der Überzeugung, dass sich auch neue Möglichkeiten hieraus ergeben werden. Ich vertrete die Ansicht, dass unsere heutige Generation einen Weg finden wird, aus dieser Entscheidung neue Möglichkeiten und Wege für die Globalisierung und das interkulturelle Miteinander zu finden. Trotzdem sollten wir diesen Entschluss als Warnsignal sehen und in der Zukunft gegen Politikverdrossenheit vorgehen, indem wir mehr junge Menschen dazu aufrufen, sich aktiv für die Gesellschaft und die Politik zu engagieren.
Wieso sind insbesondere junge Menschen von Brexit betroffen?
Viele von uns studieren oder absolvieren Praktika im Ausland (auch England) und viele haben gute Freunde und Bekannte, die in vielen Ländern Europas wohnen und diese Länder ohne einen Visumsantrag besuchen können. Durch den Ausstieg eines Mitgliedstaates aus der Europäischen Union sind diese Vorzüge nun verloren – insbesondere wird durch den Brexit der Austausch von Kulturen, kreativen Denkweisen und von Wissen erschwert. Genau das ist es, was Europa bunter zukunftsfähiger macht: Interkulturalität. Diese müssen wir auch trotz des Brexit schützen und fördern, denn Innovationen und Idealismus werden durch die Globalisierung und Weltoffenheit verstärkt. Wir erreichen neue Dimensionen unseres Denkens und Wissens – und das über unsere Landesgrenzen und die Gesellschaftsideale hinweg. Wieso sollen wir nicht dafür eintreten, diese zu behalten? Durch den Ausstieg wird nicht nur die Einreise und die Möglichkeit zum Studieren erschwert, sondern auch das ideelle Gedankengut einer gemeinsamen Europäischen Union geht verloren. Wer sagt denn, dass nun nicht auch weitere Länder diesem Beispiel folgen?
Wir leben in einer Welt, die uns die Chance gibt, Veränderungen zum Positiven hin zu bewirken.
Wenn wir das Privileg haben mehr zu erreichen als Generationen vor uns, dann sollten wir keine Rückschritte in Kauf nehmen. Es ist unsere Pflicht, diese Möglichkeit wahrzunehmen und somit durch unsere Talente und Fähigkeiten gemeinsam eine Welt zu erschaffen, die unser Leben bereichert. Diese Wissbegierde bietet uns neue Chancen unsere Zukunft aktiv mitzugestalten und weiterhin nach noch besseren Perspektiven zu streben.
Wir müssen endlich aufhören in „schwarz“ und „weiß“ zu denken. Wir brauchen ein offenes „Mindset“.
Vielleicht ist genau dieses Ereignis (Brexit-Votum) aber momentan wichtig, damit die Politikverdrossenheit junger Menschen endlich aufhört und uns ermutigt, für unsere Träume und Ziele einzustehen.
Die Politikverdrossenheit vieler Menschen hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, sei es bei der Wahlbeteiligung hochschulinterner Wahlen bis hin zu den Bundestagswahlen. Das muss sich ändern, damit so etwas wie der Brexit nicht noch einmal passiert. Daher müssen wir unser Bewusstsein ändern! Ihr müsst nicht gleich in eine Partei eintreten – lasst euch von eurem sozialen Umfeld inspirieren – manchmal können soziale Engagements viel bewirken und haben auch politisch einen positiven Effekt. Wichtig ist, dass ihr für eure Überzeugungen und Grundsätze einsteht, wenn diese in “Gefahr” geraten.
Viele junge Menschen haben großartige Ideen und Träume, wie man beispielsweise aktuell in der Start-Up Branche sieht. Genauso sind viele junge Menschen auch dafür geeignet, um in der Politik Fortschritte zu erbringen. Oft wird jedoch die Arbeit und die Einsatzbereitschaft dieser jungen Talente stark kritisiert. Doch wenn wir versuchen, uns trotz aller Rückschläge für unsere Träume einzusetzen, können wir die Welt gemeinsam verändern.
Es wird Zeit, dass wir unseren Traum von einer besseren, friedlicheren, globaleren und erfolgreichen Welt gemeinsam verwirklichen.
Wir sind die Zukunft.
Ich stimme Abraham Lincoln in Folgendem absolut zu:
„To predict the future, you have to create it“.